Dem sehr erfolgreich verlaufenden Sommerprojekt „Die Brückenbauer“ 2017 in Vilnius/Reskutenai folgte der zweite Projektteil 2018 in Erfurt und Thüringen. Die Koordinierung, Förderung und Projektverantwortung lag diesmal ganz auf Seiten des Fördervereins.
Sechs Jugendliche, ein Betreuer und eine Dolmetscherin stiegen am 30.06.2018 in Vilnius in den Bus nach Erfurt über Berlin.
Am 01.07.2018 kam der Flix-Bus um 13:15 Uhr in Erfurt an. Am Busbahnhof wartete schon Andreas Malur auf die Vilniuser Brückenbauer.
Erste Informationen wurden bei einem guten Eisbecher ausgetauscht.
Dann ging es zur Unterkunft in die Erfurter Jugendherberge in der Hochheimer Straße.
Für den späten Nachmittag war noch ein Besuch im nahe gelegenen Drei-Brunnen-Bad vorgesehen. Nach mehr als 20 Stunden Busfahrt eine willkommene Einladung. Abendessen gab es dann in der Jugendherberge und man verabredete sich für den nächsten Tag um 8:30 Uhr zur ersten Kurstunde in der Erfurter Kunst- und Designschule IMAGO.
Dank der großzügigen Unterstützung der Erfurter Bahn GmbH, die unserem Sommerprojekt 12 Schülerferientickets sponserte, war das Mobilitätsproblem gelöst. Für die Betreuer gab es darüber hinaus noch je eine Wochenkarte. So fuhren die Vilniuser Schüler mit dem Bus zum Bahnhof und trafen um 9:00 Uhr bei IMAGO ein. Dort erfuhren wir, dass der Kurs erst um 10 Uhr beginnt. Kein Problem – Frau Sabine Cozacu, die Kursleiterin des Kurses „Die Brückenbauer II“ begrüßte die litauische Gruppe
und nutze die freie Zeit die Kunstschule und seine Räumlichkeiten den Vilniuser Kursteilnehmern zu zeigen. Um 10 Uhr waren dann auch die sechs Erfurter Kursteilnehmer angekommen und nun startete der künstlerische Projektteil.
Kurz wurden noch einige organisatorische Dinge besprochen und dann ging es auch schon los.
Mit dem Skizzenblock, einem Stift und einem Hocker ging es zuerst auf Motivsuche, dem folgte die Umsetzung mittels verschiedener Maltechniken und so entstand in den folgenden Tagen eine Vielzahl von Bildern zum Thema Brücken. So ganz nebenbei wuchsen auch Brücken zwischen den jungen Malern. Es herrschte im Kurs eine unglaublich arbeitsintensive und kreative Atmosphäre.
Für die kleine Mahlzeit zwischen durch sorgten die „guten Seelen“ im Hintergrund. Frau Lutz und ihre Helferinnen hatten hierbei alles im Griff und sorgten somit für größtmögliches Wohlbefinden der Kursteilnehmer.
Am Nachmittag ging es dann zu einem Eisstand auf dem Wenigemarkt. Es waren hochsommerliche Temperaturen und da ist eine gute Portion Eis genau das Richtige. Eine Stadtrundfahrt mit einem gemeinsamen Abendessen beendete den zweiten Tag.
Die nächsten Tage verliefen bis zum Freitag immer nach dem gleichen Muster, der Malkurs bis gegen 14:00 Uhr bei IMAGO und danach das Freizeitprogramm betreut durch den Förderverein Kinder in Litauen e. V.
Das Freizeitprogramm sah für Dienstag den Besuch des Erfurter Doms und der Besichtigung der großen Glocke, die Gloriosa.
Danach ging es ins Nordbad zum Abkühlen.
Am Mittwochnachmittag war dem Sport vorbehalten. Nach der obligatorischen Eiskugel fuhr die Künstlergruppe mit der Straßenbahn zur Bowlingbahn ins Bowlingcenter Vilnius. Gemeinsam mit den Erfurter Jugendlichen verlebten litauischen Jugendlichen schöne und fröhliche Stunden bei Sport und Spiel.
Das Abendbrot war eine Gemeinschaftsaktion der Jugendlichen und der Familie Malur. Während die Vilniuser Gäste die selbst eingekauften Salate zubereiteten bereitete Familie Malur alles für eine Grillparty im Garten her. Bei Thüringer Bratwurst und frischen Salaten verlief der Abend in geselliger Runde.
Bild 114 und 115
Donnerstagnachmittag warteten um 14:00 Uhr zwei Pkw für die Fahrt zum Großen Inselsberg. Es war eine Tour durch den Thüringer Wald vorgesehen. Zum Abendessen waren wir in der Gaststätte Tanzbuche abgestiegen, wo uns ein Gewitter mit heftigem Gegen überraschte.
Der Freitag hielt für alle Teilnehmer noch eine Überraschung bereit. Das Brückenbauerprojekt erschien auf der Titelseite der Thüringer Landeszeitung (TLZ). Die Thüringer Allgemeine (TA) berichtete auf der Erfurter Lokalseite von unserem Projekt. Hinzu kam noch das spontane Angebot eines Besuches der Lokalredaktion der TLZ.
Alles wurde noch am späten Vormittag realisiert und dann ging es an die Präsentation der Projektergebnisse. Die Bilder sprechen eine eigene Sprache. Es war ein großes Projekt gelungen. Den Jugendlichen aus Erfurt und Vilnius sei besonders gedankt. Zufrieden über das Erreichte zeigte sich auch die Kursleiterin Sabine Cozacu. Seitens der Vilniuser Gruppe danke ihr Leiter, Petras Pivoriunas, allen, die dieses Malprojekt möglich gemacht haben. Herr Malur zog ebenso ein positives Fazit des bisher Erreichten. Kreative und intensive Tage sind wie im Fluge vergangen. Herzlichen Dank an alle Akteure. Dieses Projekt ist ein kleiner aber wichtiger Beitrag der zeigen soll wie jungen Menschen sich ihr Europa vorstellen. Nicht Abschottung sondern kreative Begegnungen. Am Samstag folgt noch der gemeinsame Ausflug zur Wartburg und dann heißt es schon wieder die Koffer packen.
Den Freitagnachmittag haben sich die Jugendlichen als individuelle Zeit gewünscht. So verabredeten wir uns für Samstagmorgen um 8:45 Uhr auf dem Erfurter Hauptbahnhof.
Es ging nach Eisenach. Eine Wanderung durch die Drachenschlucht über die Sägerwiese zur Wartburg. Zwischendurch gab es einige Informationen zur deutschen Geschichte.
Am Abend begann dann schon das Sachenpacken, denn 5:45 Uhr ging es los mit dem Bus nach Vilnius über Berlin. Der Aufenthalt in Berlin wurde für eine kurze Stippvisite genutzt.
Am Montag erreichte mich am Nachmittag die Nachricht, dass alle gut und glücklich zu Hause in Vilnius angekommen sind.